Archiv der Kategorie: amateur radio

Kurzwellen-Küche: neuer, alter Oszi PM 3065

Der Gebrauchtkauf des Oszilloskops hat sich als Glücksgriff herausgestellt. Jetzt ist meine grundsätzliche Werkstatt-Ausrüstung relativ weit fortgeschritten.

Wenn man in der Bucht nach „SUPER-PREIS: Fluke 2 Kanal 100 MHz Oszilloskop, PM3065“ sucht, dann kann man sicher noch welche finden. Das Teil ist für Kurzwelle und meine Zwecke vollkommen ausreichend. Die automatische Adaptierung an die Signale der jeweiligen Kanäle ist super und erspart frickeliges Einstellen.

Kallibriersignal ist am Gerät und zwei Signale (Ein- und Ausgang) zeitgleich zu betrachten ist für mich ein riesen Fortschritt gegenüber eines Einstrahl-Oszilloskops. Also noch gleich zwei HF-Messspitzen vom Standard-Versorger mit dem großen R geordert und schon kann es los gehen. Gerät bis auf kleine Kratzer in Top-Zustand mit Bedienungsanleitung und der praktischen Tasche, die gleich meine Messspitzen mit geschluckt hat.

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Hier das Oszi beim Test der Eingangsstufe eines Frequenzzählers nach „Sprut“. Man sieht sehr gut die Differenzierungs-Impulse bei den Flankenwechseln.

Morsetrainer von HB9HQX

Der Morsetrainer des HTC – Helvetia Telegraphy Club besitzt eine umfangreiche Funktionalität, verfügt aber über eine wirklich kryptische, unübersichtliche Benutzerführung.

Was ich als Anfänger sehr gut finde, ist das Kochtrainer-Modul. Die Checkbox „Koch-Methode“ muss angewählt sein und danach der Button „Koch Trainer“ angeklickt. In einem neuen Fenster – warum z. B. ein neues Fenster(?) – erhält man eine Anzeige und bekommt das erste Zeichen gegeben. Dieses hat man dann über die Tastatur einzugeben. Mehr oder minder einsichtig werden die Fehlerprozente als Balken angezeigt.

Was mich begeistert ist, dass die Zeichen in verschiedener Tonhöhe, Schnelligkeit und Lautstärke gegeben werden, so dass man ein „realistischeres“ Lernen hat. Man hat nicht dieses „klinische Reinheit“ des Hörens anderer Programme. Außerdem wartet das Programm auf die Eingabe des gehörten Zeichens und man hat nicht den Druck, dass das nächste Zeichen droht. Dies ist sehr angenehm zum entspannten Lernen.

Nach einem bestimmten Modus erhält man ein neues Zeichen zum Üben hinzu. Die Zeichenreihenfolge orientiert sich an der Computer-Tastatur. Wer noch kein Zehnfinger-System besitzt, kann dies gleich mitüben. Normalerweise schreibe ich beim Üben mit halb-weichem Bleistift mit. Hier kann ich gleich üben, wie man später das Gehörte in das jeweilige Contest-Programm o.ä. einhackt.

Alles in allem für mich als Beginner ein gutes Programm zum Hören- und Tastatur-Mitschreib-Üben. Über die kryptische Bedienoberfläche hilft einem die gut aufgebaute und anschauliche Hilfe hinweg.

Morsetrainer: „Ham Morse“ für iPhone

Jetzt gehe ich das Theme zum 3 Mal an und bin immerhin schon bei 23 von 43 Zeichen. Zu diversen Smartphone Applikationen ist in der aktuellen CQDL 12-2012 ein Artikel „Amateufunksowftware für Smartphones“ veröffenlicht.

Leider ist das von mir so geschätzte „Ham Morse“ von AA9PW nicht aufgeführt. Diese iPhone-App ist für mich ideal für unterwegs. Kochmethode/Worte/Punktierung/Wörter/Rufzeichen und selbst zusammengestellte Zeichenmengen – zum Vertiefen merk-schwieriger Zeichen – lassen sich damit trainieren.

Besonders gut für mich ist die unterschiedliche Einstellung von Zeichen- und Wortgeschwindigkeit. Man kann sich also schon die Hörbilder schnellerer Gebeweisen einprägen.

Die Hilfe ist gut und der Abschnitt „Learning the Code“ ist ein kleines brauchbares Howto des CW-Lernens. Ich vergaß, selbstverständlich kann man Standard-QSO üben und sich Nachrichten von „– eg. ESPN, BBC, ABC News, NY Times, Der Spiegel, ARRL, etc.“ vormorsen lassen.

Interradio 2012

Meine erste Interradio.

Schon 60 km vor Ankunft konnten wir die Sonderstation DF0IR mit gutem Signal mobil empfangen. Meine erste deutsch QSL-Karte … danke. Nebenher verfolgten wir Teile des Mobil-Wettbewerbs, der parallel veranstaltet wurde.

Die Halle war zur Hälfte mit Ständen gefüllt. Vom DARC, Bundesnetzagentur, Funkamateur über kommerzielle Händler bis zu wirklichen Flohmarktsständen mit Schätzen und Tand bis zur russischen Panzerfunke war vieles vertreten. Man konnte nach Herzenslust schauen und wühlen. Leider waren die von mir gesuchten moderneren Mobilgeräte nur noch bei den Kommerziellen zum Listenpreis zu erwerben. Schade – da muss man wohl schon 09:00 Uhr OZ da sein, um als einer der ersten die Stände zu erreichen. Aber alleine schon das Blättern und ansehen der verschiedenen Fachliteratur hat sich gelohnt. (Mein Rucksack war voll.)

Auch bekommt man gute Ideen, wenn man sich mal verschiedenste Antennenlösungen von Material, Abspannung und Bauformen live ansehen und fragen kann.

Für mich ein Highlight der HF-Messplatz, bzw. derer mehrere. Ich wollte doch mal fachkundig meinem neuen Baofeng UV-5R auf den Zahn fühlen lassen. Mein feuerotes „Spielzeug“ (ist das Lego?) fand auch gleich positive Feedback. Die Messergebnisse können sich für ein Billig-Gerät aus China wirklich sehen lassen:

  • 50 dB Abstand zur ersten Oberwelle
  • Hub unter 3 kHz
  • Leistung auf 2m bei 4.5 Watt auf 70 cm bei 4.8 Watt

Mehr kann man nicht erwarten und ist für den Preis völlig in Ordnung. Der Messende sah das ganz genauso und meinte, dass die erste Baureihe dieser Geräte teilweise einen Abstand zur ersten Oberwelle von unter 20 dB hatte und das dies sich wohl zum Positiven verändert hätte. Er hätte den Besitzern dieser Geräten nahe gelegt, sie nicht in Betrieb zu nehmen. Da bin ich ja froh, eine verbesserte Variante erhalten zu haben.

Leider gab es den letzten Tag der Halle – sie wird abgerissen – kein Restaurant und wir mussten uns mit Würstchen- und Pizza-Ständen begnügen. Aber in netter Atmosphäre unter gleichgesinnten Verrückten schmälerte das das Vergnügen nur unmerklich.

Bleibt zu wünschen, dass uns diese Veranstaltung noch lange erhalten bleibt und den Veranstaltern Verein “Amateurfunk Treffen Niedersachsen e.V.“ ein herzliches Dankeschön zu sagen.

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20 m Ethernet-Kabel = 4 x QRP-Hosentaschen-Dipol

Wieder einmal bei mir Kurzwellen-Küche. Hein kommt vorbei mit 2 0m nagelneuem Ethernet-Kabel und zückt sein Schweizer. Nun, ich war schockiert ob der Vernichtung soviel hochwertigen Materials, doch die Stecker waren schon abgeschnitten. Nach dem Abisolieren erhält man 4 farbige Twisted-Pairs als Grundstock für die 4 Dipole.

Diese wollen nun über eine bestimmte Länge (ca. 6,7 m) entdrillt werden um die Schenkel des Dipols zu bilden. Bei den Längen muss man halbwegs genau sein. Die noch verdrillte Zuleitung (8,5 m) ergibt gut 300 Ohm.

Diese Zuleitung kann man mit einem 4:1 Balun direkt mit seiner PL-Buchse an der Funke verbinden. Das haben wir nach der Rödelarbeit und aluminium-schwarzer Finger gleich gemacht.

Hein hat gleich QRP nach Bulgarien das erste QSO gefahren. Einfach super. Wenn nicht diese Materialverschwendung wäre, die mir im Herzen weh tut, könnte man viele schöne Dipole machen.
Allerdings ist bei rund 10 Watt Schluss mit senden. Sonst qualmt es dann doch einmal.

Da ich aber sowieso nur mit 10 Watt sende, um die Erklärung bei der BNetzA nicht machen zu müssen, ist das eine super Sache. Ebenso für unterwegs einfach in die Tasche gesteckt, wiegt geradezu nichts.

Mosquita: Auslötparty

Nachdem ich mich durchgerungen habe, die Spule endlich auszulöten, begann ein schwerer Abend. Zumindest jetzt beherrsche ich die Auslötfinessen mit Entlötlitze und Entlöt-Pumpe. Beides lag bisher einfach schön in seiner Verpackung. Frequenz war zu niedrig. Also neu wickeln, einlöten testen. Entlöten, abwickeln, neu testen.

Nach dem vierten Mal, viel Schweiß, Lötzinn und Tränen stand die Frequenz in dem Bereich, den das Handbuch vorgesehen hat.

DX auf Amrum

Endlich mal Urlaub auf dieser Wunderbaren Nordsee-Insel.

Man sollte vor allem die Hummer-Fütterung im Naturzentrum nicht verpassen. Überhaupt gibt es so eine Menge Dinge, die man unternehmen kann. Wir werden auf alle Fälle wiederkommen.

Hatte in mittlerweile 2 Kompaktboxen mein Equipment mitgenommen.
Als guter Anfänger beschränkte sich der Betrieb erst einmal auf Hören, Hören und nochmals Hören (DX-Code of Conduct).

Die neue Match-Box ist wunderbar und hat mir den aus dem Fenster gespannten Draht hervorragend angepasst. Die MP1 von Hein hab ich immer dagegen getestet und oft hat der Draht gewonnen. Das Netzteil ist auch super, macht keinen HF-Schmutz und tut klaglos seinen Dienst.
Schließlich hab ich doch meine ersten kurzen 599-QSO gemacht und bin ganz stolz, dass dies so gut funktioniert hat. Aber immerhin musste ich bis 90 Watt gehen, um gehört zu werden. Und beim Selbst-Hören wurde der DSP vom FT897D schon sehr oft in voller Breite eingesetzt. Es ist schon erstaunlich, wieviel Störungen man auch außerhalb großer Städt hat. Das war oft QRM von S6 bis S7. Da war es teilweise besser, nicht nur die Vorverstärkung abzuschalten, sondern sogar die Abschwächung dazu zu nehmen.

QSL-Karte ist auch schon gebastelt und muss noch gedruckt werden.

Hier mein portabel Shack mit allem, was man braucht.

Die Handfunke FT51R hat sich als etwas taub und leise erwiesen. Alleine am Strand konnte ich das Relais auf 2m aufmachen bzw. den dortigen Runden zuhören.

Spontan-DX am Herkules

Am letzten Freitag waren wir spontan am Herkules. Große Wiese, Sitz-Bank und relativ geschützt, bauten wir unser Equipment auf.

Hein mit 6m-GFK-Mast und ich mit seinem geborgten 12m-GFK-Mast mit einer kleinen G5RV. Ok, mit verfusseln der Abspannleinen und der Antenne brauchte ich eine Stunde zum Aufbau, aber was solls. Ganz edel mit schwerem Erdsporn für den großen Mast.

Hein hatte seinen K2 dabei und ich meinen FT897D. Auf 10 bis 20m war alles offen. Phantastisch Südkorea, USA und Europa mit Spanien, Italien. Japaner unterhalten sich mit Italienern. Jetzt weiß ich wieder, warum ich unbedingt die Prüfung machen wollte. Ein schöner lauer Abend und viel Verkehr auf den Bändern.


Der K2 hat ganz klar abgeräumt. Einen so eklatanten Qualitätunterschied zum FT hätte ich mir nicht träumen lassen. Glasklar, während es bei mir rauschte und er drückte in meinen Eingang, während bei Hein alles ok war. Also, „wenn ich groß bin“, dann werde ich mir auch so ein Ding aus dem Bausatz erstellen.

Viele Wanderer, ältere Päärchen oder Hundebesitzer fragten uns verwundert, was wir denn messen würden. Das beste war die Frage, was wir mit denn angeln wöllten (GFK-Mast könnte auch wirklich eine Angel sein). Jedenfalls freundliche und interessierte Menschen, die das Gespräch suchten. Das hat mir besonders Spaß gemacht und Lust, das wir das wiederholen werden.